Restauration VW Käfer Cabriolet

VW Käfer Cabriolet

Dieses Käfer Cabrio wurde am 30.01.1968 gebaut und nach Wunsdorf (Niedersachsen) ausgeliefert. Es wechselte in den folgenden Jahren mehrfach die Besitzer und gehört seit 2002 nun einem Kunden unseres Hauses.

Restauration

Das Fahrzeug befand sich zum Zeitpunkt des Kaufs laut einem Gutachten im Zustand "3-". In einer ersten Bestandsaufnahme zeigte sich zwar eine für das Baujahr halbwegs solide Substanz - an vielen Karosseriestellen waren jedoch bereits Durchrostungen vorhanden. Die ursprüngliche Lackierung in Zenith-Blau von 1968 wurde durch die Vorbesitzer in Rot und zuletzt in Schwarz geändert. Das 1968 noch schwarze Kunststoff-Verdeck wurde durch ein beigefarbenes PVC-Verdeck ersetzt und ein Austauschmotor mit gleicher Leistung verrichtete seinen Dienst im Heck des Käfers. Die hinteren Kotflügel und Heckleuchten wurden von einem der Vorbesitzer gegen solche aus neuerem Baujahr getauscht. Anstelle der damals serienmäßigen Stahlfelgen mit Chromkappen waren die sogenannten "Weltmeisterfelgen" des Jahres 1972 montiert.

Aufgrund des Gesamtzustandes entschloss sich der Besitzer im Frühjahr 2003 für eine umfangreiche Restauration des Fahrzeugs. Der Käfer wurde komplett zerlegt und die Karosserieteile gesandstrahlt. In mehreren hundert Arbeitsstunden wurden die Substanzschäden an der Karosserie beseitigt und zahlreiche Reparaturbleche eingeschweißt. Einige dieser Reparaturbleche mussten mangels Ersatzteile durch unseren Karosseriebau selbst angefertigt werden. Wenige Monate später waren die Karosseriearbeiten abgeschlossen und der Käfer wurde in der Lackiererei Nitsch in einer klassischen Zweifarbenlackierung lackiert. Anschließend wurde die restaurierte Karosserie mit der ebenfalls restaurierten Bodengruppe wiedervereinigt. Im Februar 2004 erhielt der Kunde sein Cabriolet im rollfähigen Zustand von uns zurück. Die übrige Komplettierung des Fahrzeugs wurde vom Eigentümer selbst übernommen und im Mai 2005 abgeschlossen. Seitdem ist das Käfer Cabrio als historisches Fahrzeug wieder auf mecklenburgischen Straßen unterwegs.

Technische Daten

Version VW Käfer Typ 15
Motor 4-Zylinder-4-Takt-Boxermotor im Heck
Hubraum 1493 cm³
Leistung 44 PS bei 4000 U/min
Drehmoment 105 Nm bei 2600 U/min
Höchstgeschwindigkeit 125 km/h
0-100 km/h 22 s
Leergewicht 870 kg
Antrieb Heck
Getriebe 4-Gang vollsynchronisiert

Modellgeschichte

Die Geschichte des Käfers geht bis ins Jahr 1931 zurück - damals beginnt Ferdinand Porsche einen Wagen für das Volk zu konstruieren. Die deutschen Automobil-Hersteller zeigen jedoch wenig Interesse an einer Produktion dieses Fahrzeugs. Adolf Hitler war durchaus automobilbegeistert und propagierte seit Mitte der 30er Jahre die Massenmotorisierung des deutschen Volkes. Hitler beschließt den Bau des Wagens und lässt dafür eine Fabrik in der Nähe von Fallersleben am Mittellandkanal errichten - das heutige Wolfsburg entsteht. Im Jahr 1938 legt Adolf Hitler den Grundstein zum Volkswagenwerk und gibt dem Fahrzeug den Namen "KdF-Wagen" (Kraft durch Freude). Zu einer Produktion kommt es jedoch nicht, da auch im KdF-Werk zunächst Kriegsgüter bzw. Güter für die Armee produziert werden. Im Krieg wird das Werk schwer beschädigt, aber Pressen und Werkzeuge für den KdF-Wagen sind noch einsatzfähig und die Produktion beginnt bereits im Sommer 1945.

Nachdem die ersten Käfer an die britische Militärregierung ausgeliefert wurden, stehen ab 1947 die ersten Käfer in den Ausstellungsräumen deutscher Autohändler. Bereits 1949 wird der 50.000ste VW-Käfer gebaut. Bis zu diesem Zeitpunkt und in den Folgejahren werden zahlreiche Verbesserungen eingeführt, bis 1953 die erste große äußere Änderung stattfindet: das "Brezelfenster" im Heck wird durch ein ovales Fenster ersetzt und die Rückleuchten erhalten Bremslichter. 1960 werden die Winker durch Blinker ersetzt. In den Folgejahren steigt die Leistung des Motors auf 50 PS - die ersten Käfer fuhren mit lediglich 25 PS. Weitere Veränderungen umfassten die Umstellung von 6 auf 12 Volt sowie die Einführung der stehenden Scheinwerfer ab dem Modelljahr 1968. Für bestimmte Motorisierungen war auch ein halbautomatisches Getriebe lieferbar.

In den 70ern folgen einige Sondermodelle um mit der erstarkten Konkurrenz mithalten zu können - der Wagen ist immerhin 40 Jahre alt! 1978 wird schließlich der letzte Käfer in Deutschland hergestellt. VW bot zu diesem Zeitpunkt bereits seit 4 Jahren den Golf I an. Die Produktion des Käfer Cabrios wurde bis 1980 bei Karmann fortgesetzt. In Mexiko wird die Käfer-Limousine allerdings seit mehr als 20 Jahren weitergebaut und teilweise auch nach Deutschland importiert. 3 Jahre nach dem Produktionsstopp in Deutschland rollt der 20millionste Käfer in Mexiko vom Band. Zu diesem Anlass gibt es auf dem deutschen Markt das Sondermodell Silver Bug, später dann Jeans Bug, Special Bug und auch der Aubergine-Käfer. Zum 50sten Geburtstag erscheint 1985 der Jubiläumskäfer, ein Jahr später endet der offizielle Import. Im Sommer 2003 lief der letzte Käfer in Mexiko vom Band - der "Ultima Edition" mit einem Kaufpreis von 13.000 €.

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