Restauration Presto

Presto Mannschaftswagen

Dieser herrliche und aufsehenerregende Wagen hat im Juni 2008 an einer 3-Tage-Rallye teilgenommen. Nach ca. 250 km machten sich irgendwo aus der Auspuffanlage und der Hinterachse nachhaltig unruhige Geräusche breit. Diesen Schaden zu beheben, wurde dann meine Aufgabe.

Restauration

Der Presto machte äußerlich einen ausgesprochen hervorragenden Eindruck. Na ja, aufgeladen und ab nach Hause. Bei der ersten Besichtigung machte sich schon Unmut breit. Das „Ding“ ist eine reine Museumsrestauration – tolle Optik und die Technik wurde mit dem Winkelschleifer und einem Schweißgerät so zusammen gehauen, dass es von einem Stellplatz zum anderen oder auf einen Trailer gerade so reicht. Böse Zerstörungen am Fahrwerk und vor allem am Antriebsstrang, dann noch in so einem Maße, was auf absolute technische Unwissenheit des „Zerstörers“ schließen lässt. Hmmm… an dieser Stelle gab es schon das erste Telefonat mit dem Auftraggeber, dass der Reparatur-Umfang wohl höher werden wird.

Also machten wir uns an das Zerlegen, um den Sachen auf den Grund gehen zu können. Der zerstörerische Wahnsinn verbreitete sich mit zunehmendem Auseinandernehmen bzw. mit den sich daraus erweiternden Einsichten. Es war in allen Bereichen, welche einen versierten technischen Sachverstand voraussetzen, alles unzureichend. Den Besitzer würde so eine Ausführung mit so vielen eingebauten Störquellen wahrscheinlich an einen fragwürdigen Abgrund treiben. Ein ewiges Liegenbleiben ist damit vorprogrammiert.

Kurzum, Instandsetzung der Bremsanlage, der Auspuffanlage – hier insbesondere am Auspuffkrümmer, Vergaser mit Ansaugkrümmer, Kraftstofffilter, Zündverteiler, Hinterachsdifferential, Hinterachsaufhängung bzw. deren Führung, Abdichtung des Kardanwellentunnels, Trittbrettkanten, Verschrauben des unfachmännisch aufgesägten vorderen Rahmenquerträgers und Nachschweißen der Befestigungspunkte am Rahmen.


Die Bilder der Gallerie zeigen einen Einblick in die ausgeführten Arbeiten.

Technische Daten

Baujahr 1928
Motor 4-Zylinder-Ottomotor
Getriebe 3-Gang
Elektrik 12 V
Anlasser elektrisch

Modellgeschichte

Die Marke Presto mit Sitz in Chemnitz war in den 20er Jahren ein leistungsfähiger Autohersteller, mit der Zielstellung möglichst einfache technische Lösungen umzusetzen.
Dann wiederum mit dem Anspruch mit besten Materialien eine größtmögliche Haltbarkeit, Langlebigkeit und Zuverlässigkeit zu erzielen. Auf Grund der damals lange anhaltenden Weltwirtschaftskrise ging die Firma Presto letztendlich in der NAG und wiederum in der Autounion auf. Dieser Wagentyp wurde vorwiegend bei Feuerwehren und der Polizei eingesetzt.

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